Blut - ein besonderer Saft
Wenn wir uns über längere Zeit erschöpft, müde und angeschlagen fühlen empfiehlt der Arzt oft ein Blutbild. Warum? Blut erfüllt im Körper viele Versorgungs-, Entsorgungs- und Immunfunktionen. Wenn es ins Ungleichgewicht gerät, kann das ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben. Gerade für Frauen ist das Blutbild wichtig, da sie durch die Menstruation regelmäßig Blut verlieren. Auch in der Schwangerschaft ist der Nährstoffbedarf erhöht.
Was bedeuten aber die geheimnisvollen Abkürzungen wie ERY, LEUK oder HG?
Blutbild verstehen, keine Hexerei
Beim sogenannten „kleinen Blutbild“ werden diese zellulären Bestandteile erfasst:
- Erythrozyten (ERY, RBC) sind die roten Blutkörperchen, sie machen den größten Teil der zellulären Blutbestandteile aus und sind für den Sauerstofftransport Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und damit einen großen Teil des Eisens im menschlichen Körper. Bei einem zu niedriger Erytrozytenwert spricht man auch von Blutarmut. Blutarmut kann zum Beispiel aufgrund von Blutverlusten durch die Regelblutung, Eisenmangel, Vitamin B12 Mangel oder Folatmangel (Folsäuremangel) auftreten.
- Die Leukozyten (LEUK, WBC), die weißen Blutkörperchen, schützen den Körper vor Krankheitserregern, ein zu hoher Wert kann auf eine akute Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Parasiten, Allergien, Blutungen, eine akute Vergiftung oder gar Leukämie hindeuten. Ein zu niedriger Wert kann zum Beispiel von einer Virusinfektion, einer Schädigung des Knochenmarks bei Strahlen- oder Chemotherapie oder einer Antibiotika-Behandlung herrühren.
- Trombozyten (THRO, PLT), die Blutplättchen schließlich sind für die Blutgerinnung verantwortlich.
- den Hämoglobinwert (HG, HGB)an, ist er zu niedrig kann dies unter anderem auf eine Eisenmangelanämie hindeuten, andere mögliche Gründe sind Nierenerkrankungen oder entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen.
- Der Hämatokritwert (HCT, HKT) schließlich gibt den Volums-Anteil der roten Blutkörperchen (Erytrozyten) am Blut an, ist er niedrig ist das Blut „dünnflüssig“, ist er hoch ist das Blut „dickflüssig“.
Referenzwerte für das kleine Blutbild
Die Referenzwerte für ein kleines Blutbild sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
|
Frauen |
Männer |
Erythrozyten (ERY, RBC) |
4.1-5.4 Mio/µl |
4.5-6.0 Mio/µl |
Leukozyten (LEUK, WBC) |
4’400-11’300 /µl |
4’400-11’300 /µl |
Thrombozyten (THRO, PLT) |
140’000-350’000/µl |
140.000-350.000/µl |
Hämoglobin (HG, HGB) |
11.5-16.4g/dl |
13-18g/dl |
Hämatokrit (HCT, HKT) |
35-45% |
36-48% |
Achtung: die in der Tabelle enthaltenen Referenzwerte geben nur einen Anhaltspunkt. Im Zweifelsfall ist der Referenzbereich des untersuchenden Labors relevant. Alle Angaben ohne Gewähr. Besprechen Sie Ihr Blutbild mit dem behandelnden Arzt.